Keine EU-Mindestenergiestandards für einzelne Gebäude

Kei­ne EU-Min­destener­gie­stan­dards für ein­zel­ne Ge­bäu­de
Haus & Grund for­dert Fle­xi­bi­li­tät bei na­tio­na­ler Um­set­zung

Ent­ge­gen den ur­sprüng­li­chen Plä­nen der EU-Kom­mis­si­on wird es kei­ne Min­destener­gie­stan­dards für Wohn­ge­bäu­de ge­ben. „Bei der an­ste­hen­den Um­set­zung der neu­en Richt­li­nie in na­tio­na­les Recht for­dern wir die Bun­des­re­gie­rung auf, den Ei­gen­tü­mern ein Höchst­maß an Fle­xi­bi­li­tät auf dem Weg zur Kli­ma­neu­tra­li­tät zu ge­ben.“ Das sag­te Haus & Grund-Prä­si­dent Kai War­ne­cke an­läss­lich der heu­ti­gen fi­na­len Ab­stim­mung des EU-Par­la­ments über die Ge­bäu­de­ef­fi­zi­enz­richt­li­nie.

Mit der neu­en Richt­li­nie ver­pflich­ten sich die Mit­glied­staa­ten, bis 2030 16 Pro­zent Pri­mär­ener­gie ein­zu­spa­ren im Ver­gleich zu 2020. Die Hälf­te der Ein­spa­run­gen soll durch die Mo­der­ni­sie­rung des Ge­bäu­de­be­stands mit den schlech­tes­ten en­er­ge­ti­schen Ei­gen­schaf­ten er­fol­gen.
Nach An­ga­ben von Haus & Grund hängt es maß­geb­lich vom deut­schen Um­set­zungs­ge­setz ab, wie sich die neu­en EU-Vor­ga­ben auf die Wert­ent­wick­lung von Ge­bäu­den aus­wir­ken wird. „Wir ha­ben schon beim so­ge­nann­ten Hei­zungs­ge­setz ge­se­hen, dass Ge­bäu­de, die über fos­sil be­trie­be­ne Hei­zun­gen ver­fü­gen, deut­lich an Wert ver­lie­ren. Die Bun­des­re­gie­rung soll­te also ihre Feh­ler nicht wie­der­ho­len und die­ses Mal mit Be­dacht vor­ge­hen, um mas­si­ve Wert­ver­lus­te zu ver­mie­den. Im­mer­hin bil­den Im­mo­bi­li­en das Gros der Ver­mö­gen pri­va­ter Haus­hal­te“, er­läu­ter­te War­ne­cke.

Klar sei, dass in den kom­men­den Jah­ren viel Geld in­ves­tiert wer­den müs­se. Laut der Ar­beits­ge­mein­schaft für zeit­ge­mä­ßes Bau­en ent­spre­chen 15 Pro­zent der in­ef­fi­zi­en­tes­ten Ge­bäu­de in Deutsch­land etwa 2,4 Mil­lio­nen Wohn­ge­bäu­den. Wenn man die­se Bau­ten auch nur zum Teil mo­der­ni­sie­re, um eine hö­he­re Ef­fi­zi­enz­klas­se zu er­rei­chen, fie­len hier In­ves­ti­ti­ons­kos­ten von jähr­lich min­des­tens 17,2 Mil­li­ar­den Euro bis 2030 an. Bis 2030 ent­spricht dies also ei­nem Ge­samt­auf­wand von knapp 140 Mil­li­ar­den Euro. Bei 2,4 Mil­lio­nen Ge­bäu­den sei­en dies etwa 58.000 Euro pro Ge­bäu­de.